Gartentagebuch

2011

Das erste Jahr mit mehr Zeit

Ich habe an den Schäden des Vorjahres gearbeitet und einiges neu gepflanzt. Insbesondere die Rosen an der Pyramide: Veilchenblau und zwei Clematis, die hoffentlich ineinander wachsen. Madame Alfred Carriere hat glücklicherweise wieder ausgetrieben, aber Felicité tut sich schwer und hat in diesem Jahr nicht geblüht. Flammentanz hat sich erholt und ist schöner als jemals. Zudem sie einen neuen Rosenbogen bekommen haben, denn das Rosengestell war marode und wurde durch ein professionelles nicht rostendes Exemplar ersetzt.

Gislaine im Vorgarten war es im Frühjahr zu trocken, sie hat keinen überwältigenden Blütenreigen zustande gebracht. Auch Gertrud am Eingang hat nur wenig geblüht und arbeitet an neuen Trieben nach dem Frost.

Die Strauchpaeonien von meinem Opa, auf die ich sehr achte, haben wieder geblüht. Zwar noch verhalten, aber sie kommen wieder!

Das trockene und warme Frühjahr hat zu wahren Blütenstürmen geführt. Es hat eigentlich alles zusammen geblüht. Wie eine Blütenorgie!

Ich habe eine Reihe Steine um das Rondell gelegt um es abzugrenzen und vor den wuchernden Geranium von nebenan zu schützen. Die Idee, das Rondell mit einer niedrigen Buchsbaumhecke einzurahmen, habe ich zwar noch nicht ganz aufgegeben, habe aber Zweifel, ob es sich verwirklichen lässt, weil die größere Buchsbaumhecke nebenan schwächelt. Also habe ich einige Buchsilex gesetzt. Mal sehen, wie sie sich entwickeln.

Dieses Jahr war das erste Jahr der Mondviolen. Ich hatte sie im Garten einer Freundin gesehen, war ganz begeistert und sie überlies mir einige kleine Pflänzchen. Zur Kräftigung und Vermehrung habe ich sie ins Gemüsebeet gesetzt und siehe da, sie haben sich zu großen Büschen ausgewachsen und ausgesäht. Diese kräftigen Pflanzen habe ich dann in das Staudenbeet terrasse und in die Teichbeete gesetzt und als sie blühten gab es wunderbare stimmige Gartenbilder. Außerdem duften sie abends und machen den Eindruck als würden die vielen Blüten schweben. 

In das Gehölzbeet habe ich neben die Statue Custodia zwei Hydrangea arborescens Annabelle gesetzt und hoffe, dass sie dort wachsen. Den Aruncus habe ich etwas versetzt, so dass er theoretisch zwischen den beiden blühen müßte.

Im Herbst haben wir die Cornus auf dem Hang auf Stock gesetzt und nahezu alles stark zurückgeschnitten. Anlass war die Wildschweinlage in unserer Gegend, die mich befürchten ließ, die Wildschweine könnten durch den durch den Bewuchs runtergedrückten Zaun in den Garten eindringen. Bei der Gelegenheit haben wir wieder einmal viele Brombeeren ausgegraben und hoffen, dass alles gut neu austreibt.

Der rote Boskoop auf dem Hang hatte so viele Früchte, dass er auch auf den Zaun gestüzt ist. Nach der Ernte mussten wir ihn ganz zurückschneiden, ich weiß noch nicht, ob er es schaffen wird, in jedem Fall muß er eine neue Krone aufbauen. Auch der Mirabelle ist ein Aufbauschnitt verpasst, nachdem wir die alten Äste, die völlig vermosst waren schon beschnitten haben und den Neutrieb zum Aufbau der neuen Krone nutzen. Leider komme ich so schwer dran und kann keine Leiter stellen!

Auch im Frühherbst habe ich im großen Staudenbeet die Solidago ausgegraben, die meine Unaufmerksamkeit genutzt und sich im ganzen Beet ausgebreitet hatten. Dabei mußte ich auch den Schneefelberich ausgraben, von dem ich eigentlich dachte, dass er sehr hübsch mit dem Phlox zusammen aussehen würde. Tut er auch, aber er ist zu starkwüchsig. Er muss dort bleiben wo er ist, in den Teichbeeten mit großen Steinen, die seine Ausbreitung begrenzen. Ich habe eine Reihe neuer Stauden gepflanzt, da plötzlich Platz da war, als ich den Solidago entfernt hatte. Ich bin sehr gespannt, wie sie sich machen.

Außerdem habe ich Hände voll Samen von dem lilafarbigen einjährigen Mohn, der ganz zauberhaft blüht, auf dem großen Staudenbeet verstreut und wünsche mir, dass eine lila Wolke entsteht!